Wanderung auf den Pfänder

Wer am Bodensee Urlaub macht, ist ganz klar ein Fan von Wasser. An warmen Tagen ist man auch lieber mitten drin, als nur dabei. Aber wie klingt ein großartiger Rundblick über den gesamten Bodensee und dazu auf 240 Alpengipfel des Dreiländerecks? Solch eine Gelegenheit bietet sich bei einer Wanderung auf den österreichischen Berg Pfänder, die definitiv zu den Highlights am Bodensee zählt.

Unsere Wanderung beginnen wir nicht klischeehaft an der Talstation der Pfänderbahn in Bregenz, sondern fahren ein paar Kilometer weiter in den angrenzenden Ort Lochau. Hier ist nicht so viel Trubel und man kann sein Auto wunderbar am Gemeindeamt Lochau parken. Von unserem Startpunkt aus schlagen wir die Route Richtung Haggen/Altreute ein. Dieser Weg führt uns über die Landstraße bis kurz vor das Restaurant Wellenhof, wobei wir hier die steil ansteigende Am-Stein-Straße einschlagen – immerhin sind bei dieser Wanderung auch fast 600 Höhenmeter zu überwinden. Nach 10 Minuten Wanderzeit wird die betonierte Straße zu einem gefestigten Wanderweg, der parallel zum Bodenseeufer verläuft. Immer wieder kann man den See durch die Baumspitzen erahnen und nach ein paar Metern eröffnet sich einem ein wundervoller Blick auf Bregenz, die angrenzende Schweiz und den gesamten Obersee zu genießen. Von diesem ersten Aussichtspunkt ist es nicht weit bis zu der Pfänderstraße, an deren Kurve auch ein weiterer Parkplatz liegt. Wir folgen dem Straßenverlauf – lassen uns nicht von der Beschilderung Richtung Gasthaus Seibl irritieren – und biegen erst bei der nächsten Weggabelung auf einen Feldweg ein. Dieser liegt rechts von der Straße Am-Vögel und ist durch die typische gelb-weiße Raute als Wanderweg ausgezeichnet.

Auf diesem doch unbefestigten Weg geht es an Truthähnen, Hunden und Goldfischen vorbei, um dann die Buchenberg-Straße bis zum MentalSpa-Hotel Fritsch am Berg entlang zu laufen – im Rücken immer das unglaubliche Bodensee-Panorama. Am hinteren Parkplatz des Hotels biegen wir rechts ab und folgen einem schmalen Weg, der uns in ein schattiges Waldstück mit kleinem Wasserfall führt. Speziell bei diesem Teil der Wanderung sollte auf gutes Schuhwerk geachtet werden, da manche Abschnitte sehr verwurzelt und sandig sind – so könnte es passieren, dass man in Sneakern (wie wir) schnell mal hinplumpst :D 

Aus dem Waldstück heraustretend läuft man zwischen grünen Kuhwiesen auf ein großes Bauernhof mit wunderschönem Garten zu. Dieses Haus beherbergt auf rund 850 Höhenmetern nicht nur die Ferienwohnung „Bodenseepanorama“, sondern lädt mit einem Holundersaftausschank zum Verweilen ein. Nicht umsonst ist die Rundbank neben dem Ausschank mit dem Schild „Lieblingsplatz“ versehen – ganz in Ruhe kann man hier den Blick über den Bodensee schweifen lassen.

Nach der Stärkung geht es rechts an der Jungscharhütte Lohorn vorbei. Nach einigen Metern kommt man an einem renovierten Bauernhaus vorbei, dessen Gartenzäunchen mit lustigen Keramiken gestaltet ist. Dass hier kreative und freundliche Menschen leben merkt man auch an lustigen Wetterstation „Riese“, die auf der gegenüberliegende Straßenseite ist. Neben der Wetterstation ist auch eine kleine Holzbox angebracht, die den Gruße vom Pfänderhans beinhaltet – eine klare Stärkung für erschöpfte Wandersleute :D

Nach ein paar hundert Metern, in denen die aspahltierte Straße wieder zu einem ansteigender Waldweg wird, hört man ein unterschwelliges Summen, dass an eine Klimaanlage erinnert. Es sind die Geräusche der Pfänderbahn, mit der man auch ohne Anstrengung auf den Berg gelangt. Dieses Geräusch sagt uns: es ist nicht mehr weit und bald kann gepicknickt werden. Die letzten Kraftreserven werden aktiviert und so gelangen wir an das Wildtiergehege des Pfänders und einige Minuten später sind wir auf der Spitze angekommen – auf dem Hausberg von Bregenz genießen wir einen wunderbaren Blick auf den Bodensee und die angrenzenden Alpengipfel. Vor dem Rückweg, den wir identisch zum Aufstieg laufen, genießen wir auf 1062 Metern unser wohlverdientes Picknick und das atemberaubende Panorama.

Wer den Ausflug auf den Pfänder ruhiger angehen will, hat mit der Pfänderbahn die Möglichkeit, täglich von 08:00 bis 19:00 Uhr innerhalb von 6 Minuten auf dem Gipfel zu sein. Da einer von uns (der Name wird nicht genannt :D ) schreckliche Höhenangst hat, können wir diese komfortable Lösung allerdings schlecht nutzen.

Die Route führt die Localsbodensee von Lochau bei Bregenz zum Gipfel des Pfänders und wieder zurück.