Besichtigung der Kartause Ittingen

Dieser Ausflug bringt uns an einen ganz besonderen Ort der Ostschweiz. Denn in der Thurgauer Gemeinde Warth-Weiningen geht die Kartause Ittingen als ehemaliges Kartäuserkloster die Symbiose mit moderner Gegenwart ein.


Zunächst starten wir oberhalb des ehemaligen Klosters – von der Kirchgasse, an der Seitenstreifen kostenlose Parkbuchten vorhanden sind und genießen den ersten Blick von Nordosten auf die Kartause Ittingen. Hält man sich an der Kirche rechts und läuft den Schotterweg zwischen den Weinreben bis zu dem angrenzen Wald, so entdeckt man eine steil hinunterführende Treppe, an deren Anfang auch eine Informationstafel zum Weinanbau des Klosters angebracht ist. Man sollte mit den bedachten Schritten den Abstieg wagen – man könnte sonst ungewollt schnell unten ankommen. Wenn man diesen Weg einschlägt, gelangt man zunächst an die Regenbogenforellenzucht, die vor den Mauern des Klosters liegt. Während sich hier dutzende Fische tummeln, ist der daneben liegende Teich nur für eine Entenfamilie reserviert.

Das ehemalige Kloster ist zu einem überregional bekannten Kultur- und Seminarzentrum geworden, in welchem es traumhafte Rosengärten, das Thurgauer Kunstmuseum, den urigen Klosterladen oder das gemütliche Restaurant Mühle gibt. Neben dem Thurgauer Museum wirkt auch das Ittinger Museum, sowie das tecum, als Zentrum für Spiritualität, Bildung und Gemeindebau an dem Komplex mit. So finden sich neben den kulturellen Einrichtungen und dem Hotelbetrieb, auch Einrichtungen des betreuten Wohnens und Arbeitens, sowie Werkbetriebe.

Passiert man den Eingang der Kartause Ittingen kann man verschiedene Wege einschlagen. Der Hauptweg, der zu dem Hotelkomplex und der Gastronomie führt, ist von Strauch- und Pfingstrosen gesäumt. Allerdings kann man sich auch nach rechts wenden und durch die klostereigene Gärtnerei schlendern und den Setzlingen beim Wachsen zuschauen. Von hier führt auch ein Weg parallel zum Hauptweg an der Töpferei der Kartause vorbei und durch den Apothekergarten.
Vom Hauptweg links abbiegend, gelangt man zu einem schlichten Labyrinth, das einen Durchmesser von 16m und eine Weglänge von 205m hat. Wenn man sich auf den Weg einlässt, so kann dies eine unglaublich beruhigende Wirkung auf einen haben.

Zusätzlich zu den wechselnden Ausstellungen des Thurgauer Museums gibt es angrenzend an die Klostermauern am Hotelkomplex seit 2017 eine feste Kunstinstallation, die sich ‚The Loop‘ nennt. Aufgrund ihrer in sich geschlossenen Form einer gestauchten Acht steht sie für die unendliche Frage nach dem Sinn.

Neben dem bloßen Wandeln durch die wunderschön ruhige und gepflegte Anlage, bietet die Kartause Ittingen auch 12 spezielle Routen um das ehemalige Kloster an, die unter dem Thema ‚Wandern und Wandeln‘ stehen und ganz unterschiedliche Themen behandeln. Wenn wir uns hier nicht auch noch Anregungen für weitere Touren rund die Kartause holen.


Unser Spaziergang endet mit dem Aufstieg durch die Weinreben, der uns zurück zum Ausgangspunkt führt. Die extreme Steigung wird einem dadurch etwas erleichtert, dass die frontalen Verkleidungen der Stufen farbenfroh und mit christlichen Motiven oder Zitaten verziert sind – auch nicht ganz so gläubigen Spaziergängern erleichtert das den Weg.

Wer nach dem sportlichen Aufstieg noch Lust auf mehr hat, kann beispielsweise in 10 Minuten mit dem Auto zum Biberpfad nach Pfyn fahren und auf Entdeckungstour gehen. 

Die Kartause Ittingen ist definitiv einen Besuch wert, wenn man kurz zur Ruhe kommen möchte.